Notizen (10)

Bei Gebeinen, auch tierischen, muss ich ja ohnehin immer an den Rosenkranz denken, an die »gebenedeite« Muttergottes und die Leibesfrucht, die holzige, den dornenbekrönt und blutend in der Mostkelter Stehenden*; sollte es mir aber irgendwann einmal egal sein, ob das Kind in mir nun auf einer Waldmühlbacher Wiese oder anderswo seine kreuz- und überbissigen Abdrücke im weißen Fleisch des vom Baum hängenden, pausbäckigen, preisgekrönten Jakob Fischer Streuobstapfels hinterlässt, den mürbe gekauten, giftigen Brocken allergisch wieder herauswürgend, sollte mich das irgendwann nicht mehr kümmern, dann treibe ich liebend gerne einen Nagel in mein Notizbuch und hänge es daran auf.

 

* Bezugnehmend auf das Motiv des Christus in der Kelter  – Jan Weidner

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