Wir lernen ihn schreiben. Wir erarbeiten ihn uns Buchstabe für Buchstabe und machen ihn zu einer Linie, einer fließenden Bewegung, damit wir ihn in Poesiealben schreiben können, ihn unter Postkarten setzen können und unter Briefe; damit wir ihn in die Tastatur der Schreibmaschine hacken und in Baumrinden und Holzbänke ritzen können; wir unterzeichnen damit Liebesschwüre ebenso skrupellos wie amtliche Schreiben, und ließe sich alles in Reihe bringen, würde man sich endlich selbst fremd werden – in der Art, in der einem jedes Wort fremd wird, wenn man eine Zeile damit füllt: man schreibt es, wie man es schon etliche Male geschrieben hat, und im Unterschied zu diesen etlichen Malen löst etwas an der Abfolge von Zeichen eine merkwürdige, momentane Faszination aus, so dass man es erneut schreibt, wieder und wieder, bis der Wagen der Schreibmaschine am Anschlag angekommen ist und das Wort jeden Sinn verloren hat und in seinen immergleichen Zeichen nur noch die Geschichte dieser momentanen Faszination erzählen kann – und wenn man sich endlich fremd geworden ist, braucht es nur die Stimme eines Menschen, damit sich eine Tür im eigenen Bewusstsein öffnet und man feststellt, dass alles, was einen ausmacht, in der Differenz zwischen dem eigenen Fremdsein und dem eigenen Namen liegt.