Sie muss erfahren haben, dass mein Schreiben mich zum Thema hat, denn sie fragt, ob ich mich bereits gefunden habe.
Ich antworte ihr nicht, dass es mir schon immer darum gegangen war, mich loszuwerden. Die Selbstverständlichkeit, bei mir zu sein, war mir schon immer suspekt gewesen, war mir schon immer wie ein Verrat an meiner eigenen Fremdheit vorgekommen, an den Möglichkeiten der Selbstbetrachtung, die mir meine eigene Fremdheit – die stets ein außer-mir-Sein war – bot.
Wollte ich, statt mich zu finden, mir fremd sein, besser, mir dessen bewusst werden, dass ich mir fremd war, musste ich lediglich den Kasten öffnen und die Fotografie heraussuchen, die das Kind zeigte, das ich einmal gewesen sein sollte. Ich musste mich lediglich darauf konzentrieren, mir diesen seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht des schlafenden Kindes zu vergegenwärtigen, mir zu vergegenwärtigen, dass mir nichts, was in diesem Ausdruck geschrieben stand, bekannt vorkam; was ich immer als Zeichen meiner eigenen Fremdheit deutete, die es mir, so dachte ich, einmal ermöglichen sollte, mich bis zum Ende auf- und davonzuschreiben.